Interview
mit einem Imam
Unser
allgemeiner Eindruck war sehr gut, weil er auch Spaß hatte
unsere Fragen zu beantwarten und wir waren auch an seinen Leben
und seiner Religion ineteressiert. Am Ende befragte er auch uns
über die Situation in Deutschland und wollte von uns erfahren,
wie wir über die Muslime denken. Wir hatten zuvor nie die
Gelegenheit, mit einem Muslim zu reden, also war es großartig
neue Eindrûcke zu gewinnen. Wir sind sehr froh, dass er sich die
Zeit fûr uns genommen hat.
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Warum
sind Sie nach Slowenien gekommen?
Ich
kam, damit Religion und Kultur der Moslems nicht vergessen
werden. Es gibt fünfzehn Imame in Slowenien.
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Hat
jemand Vorurteile gegenüber Ihrer Religion gezeigt?
Ich hatte in
der Vergangenheit mit Vorurteilen zu tun, aber ich fühle mich
immer noch nicht wie ein Slowene. Im Laufe der Zeit lernen aber
die Slowenen, auch mit dem muslimischen Glauben zu leben.
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Wie
gefällt es Ihnen hier?
In Slowenien
gefällt
es mir mal gut und mal weniger. Mein Ziel ist es, hier zu sein
bis zum Rentenalter und dann nach Bosnien und Herzegowina zurück
zu kehren .
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Können
Sie ihre Religion hier ausüben? Haben Sie Probleme hier,
weil Sie ein Muslim sind?
Es ist schön zu erleben, dass manche Freunde von Bosniern
Slowenen sind. Am Anfang wurde der Islam als etwas Neues,
Unbekanntes, auch Beängstigendes empfunden. Im Laufe der Zeit
aber stellen die Slowenen fest, dass es sich hier einfach nur um
eine Religion handelt.
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Leben
Muslime nach Ihren Traditionen hier (kein Schweinefleisch
essen, nicht trinken Alkohol ...)?
So weit wie möglich, aber das hängt von jedem Einzelnen ab.
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Wenn Sie
Kinder haben, sprechen sie dann ihre Muttersprache
Ja, meistens. Zu Hause, in der Familie sprechen sie meist in
ihrer Muttersprache, auf der Straße und in der
Schule.
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Wie
viele Menschen kommen zu ihren Gebeten?
Im Kranj gibt es das Freitagsgebet um 13 Uhr. Es ist Pflicht für
Männer, in die Gebetsraum zu kommen, dieses Gebet können sie
nicht allein zu Hause ausführen. In den Gebetsraum kommen etwa
50 Männer aus allen 500 muslimische Familien in der Umgebung.
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Wo haben
Sie die Ausbildung als Imam bekommen?
In Bosnien haben wir 5 Mittelschulen und ein College für die
Ausbildung zum Imam. Für den Beruf entschied ich mich Rat eines
Nachbarn. Ich hatte den Wunsch, mehr über meine Religion zu
lernen. Ich komme aus einer religiösen Familie.
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Was ist
der Unterschied zwischen den Gottesdiensten von Moslems und
Christen?
Es gibt mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Der größte
Unterschied ist die Länge der Gottesdienste. Wir beten meist
fünf mal am Tag für fünf Minuten.
Er fühlt sich respektiert hier in Slowenien, aber nicht jeder
kennt sich gut mit den muslimischen Traditionen aus. Die
Menschen müssen lernen, dass Muslimen keine Terroristen sind,
sondern nur eine andere Religion haben. Er findet es schade, das
es noch keine Moschee in Slowenien gibt, damit sie ihre
traditionelle Gebete täglich abhalten können.