MIGRATION

 

 

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Interview mit einem Imam

 

Unser allgemeiner Eindruck war sehr gut, weil er auch Spaß hatte unsere Fragen zu beantwarten und wir waren auch an seinen Leben und seiner Religion ineteressiert. Am Ende befragte er auch uns über die Situation in Deutschland und wollte von uns erfahren, wie wir über die Muslime denken. Wir hatten zuvor nie die Gelegenheit, mit einem Muslim zu reden, also war es großartig neue Eindrûcke zu gewinnen. Wir sind sehr froh, dass er sich die Zeit fûr uns genommen hat.

 

  1. Warum sind Sie nach Slowenien gekommen?

 Ich kam, damit Religion und Kultur der Moslems nicht vergessen werden. Es gibt fünfzehn Imame in Slowenien.

 

  1. Hat jemand Vorurteile gegenüber Ihrer Religion gezeigt?

Ich hatte in der Vergangenheit mit Vorurteilen zu tun, aber ich fühle mich immer noch nicht wie ein Slowene. Im Laufe der Zeit lernen aber die Slowenen, auch mit dem muslimischen Glauben zu leben.

 

  1. Wie gefällt es Ihnen hier?

 In Slowenien gefällt es mir mal gut und mal weniger. Mein Ziel ist es, hier zu sein bis zum Rentenalter und dann nach Bosnien und Herzegowina zurück zu kehren .

 

  1. Können Sie ihre Religion hier ausüben? Haben Sie Probleme hier, weil Sie ein Muslim sind?

Es ist schön zu erleben, dass manche Freunde von Bosniern Slowenen sind. Am Anfang wurde der Islam als etwas Neues, Unbekanntes, auch Beängstigendes empfunden. Im Laufe der Zeit aber stellen die Slowenen fest, dass es sich hier einfach nur um eine Religion handelt.

  

  1. Leben Muslime nach Ihren Traditionen hier (kein Schweinefleisch essen, nicht trinken Alkohol ...)?

So weit wie möglich, aber das hängt von jedem Einzelnen ab.

  

  1. Wenn Sie Kinder haben, sprechen sie dann ihre Muttersprache

Ja, meistens. Zu Hause, in der Familie sprechen sie meist in ihrer Muttersprache, auf der Straße und in der Schule.

 

  1. Wie viele Menschen kommen zu ihren  Gebeten?

Im Kranj gibt es das Freitagsgebet um 13 Uhr. Es ist Pflicht für Männer, in die Gebetsraum zu kommen, dieses Gebet können  sie nicht allein zu Hause ausführen. In den Gebetsraum kommen etwa 50 Männer aus allen 500 muslimische Familien in der Umgebung.

  

  1. Wo haben Sie die Ausbildung als Imam bekommen?

In Bosnien haben wir 5 Mittelschulen und ein College für die Ausbildung zum Imam. Für den Beruf entschied ich mich Rat eines Nachbarn. Ich hatte den Wunsch, mehr über meine Religion zu lernen. Ich komme aus einer religiösen Familie.

 

  1. Was ist der Unterschied zwischen den Gottesdiensten von Moslems und Christen?

Es gibt mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Der größte Unterschied ist die Länge der Gottesdienste. Wir beten  meist fünf mal am Tag für fünf Minuten.

 

 

Er fühlt sich respektiert hier in Slowenien, aber nicht jeder kennt sich gut mit den muslimischen Traditionen aus. Die Menschen müssen lernen, dass Muslimen keine Terroristen sind, sondern nur eine andere Religion haben. Er findet es schade, das es noch keine Moschee in Slowenien gibt, damit sie ihre traditionelle Gebete täglich abhalten können.